Jaenette Zippel findet Bienen faszinierend, ist von den meist in einem Sozialverband lebenden Völkern begeistert und besitzt selbst seit über 25 Jahren mehrere davon. Für sie sind Bienen der Inbegriff von Fleiß – schließlich könnten ohne die Bestäuber nur wenige Blütenpflanzen überleben. Die gebürtige Kemptnerin hat zwar von 1983 bis 1990 an der Stuttgarter Kunstschule sowie der Akademie der bildenden Künste in München Malerei studiert und auch ein Künstlerdiplom erworben, hat aber darüber hinaus während dieser Zeit ebenso eine Gesangsausbildung im klassischen Fach und experimentellem Gesang abgeschlossen.
Dass ein Bienenvolk völlig durchorganisiert ist, jeder seine Aufgabe zu erfüllen weiß, sogar Informationen über Blütenfelder weitergegeben werden können, das hat die jetzt in Heidenheim lebende Künstlerin für diese Insekten eingenommen. Deswegen ist sie seit vielen Jahren Imkerin mit Leib und Seele und hat wie selbstverständlich die kunstvollen Bauten, die Waben, die Flugkünste in ihre künstlerische Arbeit aufgenommen, wie das die künstlerische Leiterin der SüdWestGalerie Dr. Sabine Heilig den vielen Besuchern bei der sonntäglichen Vernissage erzählte. Da sind über 30 Werke, Objekte und Tuschezeichnungen zu sehen, hat sie Bienenwachspapier bedruckt und Studien von Bienen mit Tusche zu Papier gebracht. Ganz besonders faszinierend sind ihre rasterartigen Bilder, welche an Stanzpapier erinnern und worin sie mit Kartoffelstempeln den Blüten Farbe verleiht – eine wahrhaft bienenfleißige Arbeit.
Bekannt geworden ist Jeanette Zippel durch eine ganze Reihe von Einzelausstellungen, durch Kunstprojekte in der ganzen Welt, durch Skulpturenwege oder 2006 in Heidenheim, wo sie bei der dortigen Landesgartenschau einen Bienengarten mit belebten Skulpturen installierte.
Quelle: Schwäbische Zeitung