Dr. Paul Wolff

Bis heute geläufig sind Wolff & Tritschler als Pioniere der Leica, als Vorreiter eines lebendigen Stils in Illustrationsfotografie und Reportage. Daneben spiegelt ihr auf 700.000 Aufnahmen geschätztes Werk gleich mehrere Kapitel deutscher Geschichte: vom kulturellen Aufbruch in den Jahren der Weimarer Republik über das Dritte Reich bis hin zum Zweiten Weltkrieg, in dessen Endphase auch wesentliche Teile des Wolff-Archivs vernichtet wurden. Formal-ästhetisch bewegte man sich zwischen Konvention und Neuer Sachlichkeit, Heimatstil und Neuem Sehen. Auch kaum ein Thema, das Wolff & Tritschler ausgelassen hätten. Ihr fotografisches Wirken hat unsere Vorstellung des alten oder »Neuen Frankfurt« ebenso geprägt wie ihre Fernweh atmenden Aufnahmen von Auto- oder Schiffsreisen oder Fahrten mit dem Zeppelin. In der Summe sind es nicht wenige Widersprüche, die das Wirken von Wolff & Tritschler über gut drei Jahrzehnte auszeichnen. Aber gerade das macht ihr zwischen Dienstleistung und Kunstanspruch, Avantgarde und Anpassung oszillierendes Werk ergiebig für eine breit angelegte, historisch-kritische Betrachtung.

 

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Vita

Leben

1887 geboren in Mülhausen
  Medizinstudium  
1914 Assistenzarzt
  Kriegsdienst
1919 Ausweisung aus Frankreich und Übersiedlung nach Frankfurt am Main
1927 Geschäftspartner Alfred Tischler
1933 Durchbruch als Fotograf
1936 Fotografie der Olympischen Spiele mit Alfred Tischler und Veröffentlichung des Buchs Was ich bei den Olympischen Spielen 1936 sah
1940 Ausgabe des ersten deutschen Industriebildband in Farbe durch Paul Wolff und Publikation der Erstausgabe von Meine Erfahrungen mit der Leica farbig
1951 gestorben in Frankfurt am Main
   
   
   

Werke in unserer Sammlung

Offenburger Altstadt, 1930er Jahre, Fotografie, 31 x 21 cm
Offenburger Altstadt, 1930er Jahre, Fotografie, 31 x 21 cm