Alfred Tritschler wurde als 5. Kind der Eheleute Monika und Otto Tritschler am 12. Juni 1905 geboren. Sein Vater war Kaufmann und führte in Offenburg ein bekanntes Feinkostgeschäft. Nach seiner Schulzeit, im April 1921, absolvierte er eine Fotografenlehre in seiner Heimatstadt Offenburg. 1924/25 besuchte er die Höhere Fachschule für Phototechnik in München und wurde anschließend zur UFA nach Babelsberg geholt. 1927 gründete Tritschler gemeinsam mit Paul Wolff die Fotoagentur „Dr. Paul Wolff & Tritschler“ in Frankfurt am Main, die vor allem in den 1930er und 1940er Jahren zu den erfolgreichsten Bild-Agenturen Deutschlands gehörte. Besonders große Bedeutung hatte sie im Bereich der Industrie- und der Werbefotografie. 1935 wurde er Mitglied bei der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner e.V. (GDL). 1936 war er als Bild-Reporter an Bord des Luftschiffs Hindenburg bei dessen erster Südamerika-Reise. Viele Aufnahmen bezeugen diese Reise von Friedrichshafen nach Rio de Janeiro und wieder zurück. Im gleichen Jahr fotografierten Alfred Tritschler und Dr. Paul Wolff die Olympischen Sommerspiele in Berlin. Bekannt wurden die Bilder durch die Buchveröffentlichung "Was ich bei den Olympischen Spielen 1936 sah". Dieses Buch wurde in vier Sprachen gedruckt. Alfred Tritschler und Paul Wolff befassten sich auch früh mit der damals neuen Farbfotografie. Während des Krieges arbeitete Tritschler als Kriegsberichterstatter einer Propagandakompanie. 1943 fotografierte er beispielsweise die so genannte „Batterie Lindemann“ am Atlantikwall. 1944 wurde das Haus von Alfred Tritschler in Frankfurt-Ginnheim durch einen Bombenangriff zerstört. Seine Frau Hägeli, die ihm bei etlichen Aufnahmeserien als Modell zur Verfügung stand, kam darin um. Nach dem Tod von Paul Wolff im Jahre 1951 führte Tritschler die Bildagentur bis 1963 allein weiter. Im Juni 1963 schied er auf eigenen Wunsch aus der Firma aus. 1969 verlegte er seinen Wohnsitz von Frankfurt nach Offenberg/Wolfstein im Bayerischen Wald. Er starb in der Silvesternacht 1970. Das Archiv „Dr. Paul Wolff & Tritschler“ umfasst heute den Zeitraum von 1927 bis 1970 und hat eine Negativbestand von ca. 500.000 Aufnahmen. Es befindet sich im Familienbesitz.
Quelle: Wikipedia