Die Bilder von Gabriele Straub verwandeln sich für den aufmerksamen Betrachter immer in visuelle Abenteuer. Ihre Erscheinungen und Strukturen werden zu nachhaltigen Wahrnehmungserlebnissen. Impulsgeberin ist vor allem die Farbe, von der der englische Zoologe Julian Huxley sagt: .In erster Linie ist Farbe [ ... ] eine Erfahrung von Qualitäten [ .. ,]. Die Strahlungen, die [, .. ] Farbempfindungen entstehen lassen, unterscheiden sich nur in ihrer Intensität und Wellenlänge. Die Impulse, die über die Nerven zum Gehirn hinaufwandern, sind elektnscher Natur und unterscheiden sich nur [ ... ] in Frequenz und Intensität. Doch im Gehirn werden die rein quantitativen Unterschiede [ ... ] In völlig andersartige Empfindungsqualitäten umgewandelt. Das Wunderbare am Geist ist, dass er Quantität in Qualität umwandeln kann. Diese Eigenschaft des Geistes lässt sich nicht erklären - man kann sie nur hinnehmen.
Die Gemälde der 1997/98 entstandenen Serie "Regenwald - Rhythmus" sind auf Grund ihrer Komplexität und Intensität Höhepunkte im Werk der Malerin, ihre Entstehung verdanken sie einem Aufenthalt im tropischen Regenwald. Eindrucksvoll scheinen Kompositionen mit vertikal orientiertem Pinselduktus aus dem Erleben des Sprühregens inspiriert worden sein, der nach Auskunft der Malerin jeden Nachmittag, verbunden mit einem besonderen Licht, in feinen Schleiern durch die dichte Vegetation herabsinkt, die ihrerseits in der Gegenbewegung des Emporwachsens sich einem natürlichen Kreislauf des Lebens einfügt.
Quelle: Gisela Burgfeld