Die Malerin Jutta Spinner (1946-2013) schuf ihr künstlerisches Werk überwiegend in den letzten 15 Jahren ihres Lebens. Zuvor standen andere Dinge im Zentrum. Nach dem Studium in Basel und Stuttgart arbeitete sie als Art-Direktorin in München, die erste Zeit in Offenburg widmete sie der neugegründeten Familie. Dann rückte die Kunst wieder stärker in den Fokus. Jutta Spinner war Gründungsmitglied der Kunstvereine Mittleres Kinzigtal und Offenburg/Mittelbaden, sie gehörte zum Künstlerkreis Ortenau und zur Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden.
Vor allem der Einzug in ein neues, großes Atelier beflügelte die Künstlerin. In intensiven, kreativen Phasen entstand ein farbenprächtiges Werk, das einen stetig wachsenden Freundeskreis erfreute. Lust an Farbe und eine Fülle an Formen kennzeichnen die Arbeiten, sie spiegeln Temperament und Leidenschaft der Schöpferin. Vibrierende Energien strömen aus den Bildern, signalisieren Wärme und Lebensfreude. Motivisch dominieren die klassischen Sujets Interieur und Stilleben. Stilistische Spuren führen zur Pop Art und zu den swinging sixties, aber auch zu Henri Matisse und David Hockney. Jutta Spinner schätzte die ornamentale Tradition in der Kunst, Philipp Otto Runges florale Abstraktionen und Scherenschnitte zählten ebenfalls zu ihren Vorbildern.
Quelle: Städtische Galerie Offenburg