1966 geboren und in Romänien aufgewachsen kam Miron Schmückle in den 80er Jahren in die Bundesrepublik Deutschland. Bereits während des Studiums der Freien Kunst in Kiel bei Renate Anger und an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Marina Abramovic beginnt Schmückle mit der Arbeit an inzwischen umfangreichen Werkzyklen, die ihren Ausgangspunkt in der Darstellungstradition botanischer Motive haben.
Auf den Bildern der bis heute fortgeführten Fotoserie "Hortus Conclusus" ist jeweils eine meist exotische Blume vor einem nackten androgynen Körper präsentiert. Wie in den Verzeichnissen der Botaniker fügen sich die Einzelfotos in Ausstellungsinstallationen zu großen Tableaus einer imaginären Naturkundesammlung zusammen. Doch das wissenschaftliche Prinzip wird durch eine organisch-erotische Facette ergänzt. Mensch und Pflanze treten in Korrespondenz.
Parallel zu den Fotoarbeiten hat Miron Schmückle umfangreiche Zyklen mit Gouachen und Bleistiftzeichnungen geschaffen. Seine "Botanical Archives" entfalten, ähnlich den historischen Tafelwerken der frühen Naturforscher, einen botanischen Kosmos, bei dem der Betrachter
zwischen der naturgetreuen Pflanzenwiedergabe des "Naturforschers" und dem Fantasiedschungel des Künstlers kaum noch unterscheiden kann.
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