Es gibt im Werk Nepitas eine philosophische Dimension, die dazu führt. dass es sich nicht nur um eine einfache Naturbeobachtung handelt. um Dinge der Natur, sondern vielmehr um eine Übertragung der Zeichen auf den Körper und Logos des Malers. Diese Übertragung ist eine Umkehrung der Paradigmen, und die Zeichnung, die Striche sind die Zeichnunge,n eines Gedankengebäudes.
In einem Text über Emotionen in der heutigen Kunst sagt der Philosoph Michel Guerin: "Figuration nenne ich nicht die Fähigkeit, die Realität wiederzugeben, sondern die liebevolle Fähigkeit. die Urgründe des Gefühls mit der schöpferischen Vorstellungskraft zu verbinden."*
In der Kunst existiert keine Sache (Strich, Geste, Farbe, Sujet etc.) jemals für sich alleine. Alles ist immer in seine Verhältnisse, seine Beziehungen, eingebettet. Es liegt immer in der denkenden Hand des Künstlers, das, was lose ist, zu verbinden und wieder zu verknüpfen.
*"Le coeur double et la creation" in Des emotions dans les arts aujoud'hiu (direction Sylvie Coellier, S. 25, Preses universitaires de Provence, Aix-Marseille, 2015)
Quelle/Autor: Germain Roesz, Katalog Rainer Nepita, nature of beauty, Städtische Galerie Offenburg, 2018