In einem unendlich geduldigen Prozess schafft Figurel I i Plastizität und Strahlkraft durch bestimmte Farbkombinationen, die sich auf tausenderlei kleine Formen, auch bei großen Bildformaten verteilen können. Die Farbe organisiert das Bild hinsichtlich seines Gewichtes und ist daher wichtiger als die F9rm. Der Künstler bevorzugt kräftige, starke Farben, die gut decken und in ihrer Materialität sichtbar sind. In einer großen Anzahl an Bildern reiht sich Farbfleck an Farbfleck. Die Farbe schafft Beziehungen zwischen den Formen. Jede Veränderung der Farbigkeit einer Fläche hätte eine Veränderung im Gleichgewicht der Formen zu Folge. Seine Bilder sind lebendig, die Formen scheinen organischen Ursprungs zu sein. Sie stacheln die Fantasie an. Figurelli kombiniert seine Bildgegenstände, pointiert und reduziert sie, nimmt feststehende Gefüge auseinander, um sie unter neuen Aspekten wieder zu vereinen. Beides, Form und Farbe, gehen eine Symbiose ein, die eine fröhliche Verspieltheit und den Vergleich zur Camouflage erkennen lassen.
(Dr. Susanne Ramm-Weber)
Quelle: Katalog Georg und Maria Dietrich-Stiftung