Sandra Eades nennt ihre Technik »Photo Painting«. Hier verbindet sie analoge Fotografie, Farbfeldmalerei und Acrylzeichnungen. Die Künstlerin arbeitet ausschließlich analog und verändert weder Farben noch Bildausschnitt. Im Dialog zwischen Farbe und Foto entwickeln sich ihre Bilder, eine Kombination, die über Beschreibbares hinausführt. In ihren Werken wirken die Lichtbild-Teile wie Gemälde und umgekehrt. »Wesentlich für den Charakter meiner Arbeiten sind Atmosphäre, Energie, Licht und vor allem persönliche Aspekte wie Erinnerungen, Gedankenverbindungen, die Zeit auch als eine in die Zukunft weisende Kategorie«, erklärt die Künstlerin. Auf die Idee zu ihren »photo paintings« sei sie durch eine Arbeit im Park in Bad Krozingen im Jahr 1991 gekommen. Ob Fenster, Türen, Wände oder Spiegelungen: In Eades Fotoarbeiten werden Raumausschnitte und Details von Gegenständen durchkomponiert. Das Bild gewinnt dadurch an innerer Dynamik. Aus Reihungen von Einzelbildern geht ein Gesamtbild hervor, das dem Betrachter eine Vielfalt an Perspektiven und Verschränkungen bietet. Die Themen werden dabei nur fragmentarisch angedeutet und laden zu einem »entschleunigten Sehen« ein. Auf ihren »Wahrnehmungs-Cocktails« sind gelegentlich ironisch anmutende Bezüge wie »Défense d’afficher« (deutsch: Plakatieren verboten) zu erkennen – Gesichter des Urbanen, die intime Ikonografie einer Metropole.
Text-Quelle: https://www.bo.de/kultur/kultur-regional/geheimnisvolles-leuchten-photo-paintings-von-sandra-eades