Josef Bücheler

Bild-Quelle: Schwarzwälder Bote

Das Wort Bauminstallation muss eigens für Josef Bücheler erfunden worden sein. Wer einmal eine seiner Interventionen am lebenden Baum gesehen hat, weiß warum. Kann der Baum doch in diesen papiernen Hüllen wachsen, sie durchbrechen und zum Zerreißen bringen. Das Wachsen des Baumes ist dabei gleich wichtig wie der künstlerische Prozess von Josef Bücheler.

Die Materialien Papier, Zweige, Grafit, Erde und Asche, mit denen der 1936 geborene, in Rottweil beheimatete Josef Bücheler arbeitet, erinnern an die Arte povera, die Formen, die er daraus schafft an Organismen und an Architektur. Wie Schilde, die zugleich auch Bildkörper sind, spannen sich in seinen Werken Papierhäute über Weidenruten. Bücheler bearbeitet diese Papiere mit Asche, Sand und Schlamm und übermalt sie. In seinen Zeichnungen jedoch geht er in die dritte Dimension, indem er mehrere Lagen Büttenpapier übereinander legt. Die konsequente Reduktion, die seine verschiedenen Werkgruppen auszeichnet, ist kein Zufall. So war es ein Aufenthalt in Bangladesh, der Josef Bücheler mit Weide und Papier experimentieren ließ, da ihm sein bis dahin bevorzugtes Material dort nicht zur Verfügung stand. Immer ist es etwas Archaisches, das diese Werke charakterisiert, sei es, dass sie im Ausstellungsraum, in der freien Natur oder im Sakralraum zu sehen sind. Diese Publikation stellt nun Josef Büchelers Objekte, Bäume, Zeichnungen und Installationen in einer umfangreichen Monografie vor.

Quelle: http://modoverlag.de/gesamtverzeichnis/autoren/product-page/buch/titel//josef-buecheler-objekte-baeume-zeichnungen-installationen/show/


Vita

Leben

01.04.1936 geboren in Wiesbaden
1951–1954 Lehre als Tapezierer und Polsterer in der großväterlichen Werkstatt. Zeichenunterricht bei Gewerbelehrer Artur Obertreis
1957–1959 Lehre als Kunstglaser und Glasmaler. Zeichnen und Schrift in der Werkkunstschule Wiesbaden bei Johannes Boehland
1959–1962 Noviziat in der Benediktinerabtei St. Matthias, Trier. Siebdruck und Lithografie in Abendkursen bei Edgar Ehses
1974–1999 Lehrauftrag für Werken und Technik an der Maximilian-Kolbe-Schule, Rottweil
1979 und 1981 Arbeitsaufenthalte als Bildhauer und Lehrer im Entwicklungsprojekt Shanti-Dipshikha, Bangladesch
  Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Baden-Württembergischen Künstlerbund
  lebt und arbeitet in Rottweil am Neckar

Auszeichnungen

1986 Projektpreis Zeichnung und Zeichenprozesse der Stadt Freiburg  
1990 Projektpreis Installationen mit Reinhard Klessinger, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
1996 Erich-Heckel-Preis des Künsterbundes baden-Württemberg
2011 Kunstpreis der Stadt Donaueschingen

Werke in unserer Sammlung

o.T., 1994, Grafit auf mehren Bütten, 110 x 80 cm