Die Arbeit Rainer Braxmaiers ist facettenreich und vielschichtig. Er ist nicht nur Maler, er ist auch Lehrer und Autor von Fachartikeln über die aktuelle Kunstszene. Die Handlung des Streichens, Schlittens oder Eingießens von Farbe ist ihm ebenso wichtig wie eine gegenständliche Darstellung. Wie von selbst ergeben sich die Figuren aus der geronnenen malerischen Form und beginnen ein Eigenleben. Oft benutzt der Künstler banale Symbole des Alltags wie Gläser, Tassen oder Häuser als Ausgangspunkt. Aber durch die extreme Formung, die spezielle Malweise und die ungewohnte Farbwahl gewinnen diese Gegenstände eine neue Existenz und beginnen Geschichten zu erzählen, die sich erst im Kopf des Betrachters ergeben. In den großformatigen Bildern, die der Maler gerne mit primitiven Mitteln aus dem Baumarkt herstellt, spürt man ebenso das Tempo und die Energie, die Rainer Braxmaier in seine Arbeit legt.
Während der zeitliche Aspekt in den Malereien durch die verschiedenen Schichten auf den Werken sichtbar wird, entwickeln die Zeichnungen ihren Reiz in den dicht aufeinanderfolgenden Blättern, die ihre Geschichte oft erst in einer Folge von ähnlichen Bildern mitteilen. Hier muss der „erste Strich" stimmen, denn die offenen Blätter lassen meist keinen Raum für Korrekturen. In den Zeichnungen steht die menschliche Figur als Thema im Zentrum. Dabei interessiert den Künstler die anatomisch richtige Übertragung weniger als der psychische Ausdruck seiner Figuren.
Text-Quelle: https://www.oberkirch.de/de/freizeit/kultur/oberkircher-kuenstler/rainer-braxmaier/
Bild-Quelle: Baden-Online