Michael Blum räumt auf. Er malt Schwarzwaldlandschaften, die er aus ästhetischen Gründen aufräumt. Landstriche aus denen die Straßenlaternen, die Stromleitungen, Häuser und der Mensch entfernt wurden, wobei er Wert auf das Freisein von Thoma, Hasemann, Liebig, Ideologie, Heimat-Tümelei und Ökologie legt. Es sind Form, Technik und die Kunstgeschichte der Malerei des 20. Jahrhunderts, die den Künstler zunächst zur Struktur- und dann zur Landschaftsdarstellung bringen - und zwar die Auseinandersetzung mit dem Bauhaus. Blum kombiniert einfach die Bildsprache des Konstruktivismus, Linie, Punkt und die geometrischen Grundformen Kreis, Dreieck und Quadrat zur Landschaftsdarstellung und schlägt seine Brücke zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ein grün-grauer Punkt auf einer grün-gelben Fläche simuliert im Auge des Betrachters einen Baum auf einer Wiese. Ein Strich induziert die Vorstellung eines Bachlaufes und die strukturiert-gerasterte Redundanz des Pinselduktus ruft die visuelle Wahrnehmung schwarzer, aufgeräumter Wälder hervor. (AB)
Text-Quelle: Alexander Bold, Bilder aus Baden, Katalog Kunstsammlung der Badischen Stahlwerke, Kehl 2002
Bild-Quelle: Baden-Online