Matthias Biehler verknüpft in seiner Kunst gegensätzliche, scheinbar unvereinbare Setzungen zu sinnlichen, poetisch assoziationsreichen Kunstwerken. Seine Objekte sind Fotografie und Plastik, Fläche und Raum, Farbe und Material in einem. Sie drängen kristallin wuchernd in den Raum und fächern sich dabei auf wie ein kubistisches Gemälde, das nun doch den Weg in die 3. Dimension gefunden hat. Die als Fotografie „ins Bild“ geholte Welt wird umgehend wieder nach außen projiziert, um zwischen haptischen und visuellem Begreifen neue Kunstwelten entstehen zu lassen. Ein weites Feld von Verknüpfungen und Anspielungen, die durch den Künstler selbst nur sehr zurückhaltend orchestriert werden, um sie der persönlichen Auswahl und Wahrnehmung des Betrachters zu überlassen. Aus verschachtelten Realitätsfragmenten entstehen so in jedem neuen Blick auf die lasierten Oberflächen Biehlers neue, selbstgenügsame Kunstwelten.
Quelle: Dr. Martin Engler, Bilder aus Baden, Katalog Kunstsammlung der Badischen Stahlwerke, Kehl 2002