Die Malerei Fritz Albrechts ist streng, klar und Abstand gebietend. Er lässt sich nicht in die „Karten“, das heißt, in die Tiefen der Entstehungsgeschichten seiner Kunst schauen. Das Bild wird an der Oberfläche wirksam und wirkt durch sie. Wie ein Wissenschaftler erkundet der Künstler die Organisation von Form und Farbe und ihre möglichen Verbindungen. Wie so oft, wenn die Rezeptur karg und abweisend erscheint, ist es das Ergebnis keinesfalls. Denn die Variationsmöglichkeiten der geometrischen Form nach Waagrechten, Senkrechten und Diagonalen sind atemberaubend vielfältig, die farbigen Nuancen innerhalb eines Tones zwischen der reinbunten und der extrem getrübten Erscheinung unendlich. Kein Wunder, dass sich kosmische Assoziationen im Anblick seiner Werke einstellen. Das Irdische, Gewachsene und den Unbillen der Natur ausgesetzte, ist seine Sache nicht.
Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit der Rezeption solcher Kunst. Dabei ist sie einfacher und klarer, als alles andere: Die konkrete Kunst zeigt Bilder, die das sind, was sie darstellen und nichts darüber hinaus bedeuten. Dass gerade diese Form der Klarheit eine Fülle von Assoziationen und Vorstellungen weckt, ist eine andere, schöne Sache.
Quelle: Rainer Braxmaier, Bilder aus Baden, Katalog Kunstsammlung der Badischen Stahlwerke, Kehl 2002