Ashok Kapur ist ein Zeichnender.
Er bezeichnet unterbewusste und schlafwandlerisch-mechanische Zeichen.
Er begreift in seinen Zeichnungen alltägliche Zusammenhänge, gibt ihnen Körper und Form. Lässt sich auf ihre Abstraktheit ein, holt sie nicht in eine begrenzte Gegenständlichkeit. Zwängt sie nicht in individualisierende Verständniskorsette, belässt ihre zeitliche Nichtbegrenzbarkeit. Das Jetzt wird zur Konstanten. Der Inhalt einer Zeichnung wird ausgebreitet und verliert sich in der Reihung. Wird scheinbare Wiederholung. Inkarniert aus eigener Motivation durch ihre eigene Gesetzmäßigkeit, und wird in neuer Form, sich selbst gebärend, als Zeichen gesetzt. Zeichnung zerstört, begreift und schafft sich selbst. Der Zeichnende wird vom eigenen Medium instrumentalisier.
Quelle: Katalog Künstlerhaus Stuttgart
Künstlerische Arbeitsweise und die Bemühung um Wissen und kognitive Klärung fallen in den Arbeiten von Ashok Kapur zusammen, intellektuelle und künstlerische Nachforschung trennen sich nicht in zwei unverbundene Teile. Die Konzeption seiner Arbeiten zeigt einen Ansatz, der eine assoziative Vorgehensweise mit der einer formalen Strenge und Zurückhaltung in der Präsentationsform verbindet.
Ashok Kapur ist ein herausragender und eigenwilliger figurativ bzw. gegenstands bezogener Zeichner. Wie die Vertreter des so genannten expressiven Realismus zeichnet ihn eine ausgeprägte Haltung zur Welt, den Dingen und den Menschen aus. In den Zeichnungen geht er Fragen nach dem Wesen des Menschen, der menschlichen Existenz und Aspekten der intellektuellen und sinnlichen Wahrnehmung nach. Quelle: Ausstellung der Stadt Böblingen
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